Mal wieder einige Netzfundstücke der letzten Tage:
IKEA ändert seine Online Strategie und verkauft jetzt über einen eigenen Amazon Store. Dem E-commerce Riesen entkommt eben keiner. Als Test gestartet soll es anscheinend ausloten, ob und wie IKEA über Amazon neue Zielgruppen erreichen kann.
Erschreckend, wenn man solche Zahlen liest: Das neue Duopol der Online Werbung vereint 70% der Online Werbeumsätze auf sich. Google und Facebook dominieren den Markt und es scheint sich noch keine Kartellbehörde dafür zu interessieren.
An einem Bahnhof in Berlin wird ein Pilotprojekt zur Überwachung der Passanten und Reisenden durchgeführt. Wer freiwillig teilnimmt, erhält einen Amazon Gutschein im Wert von 25,-. Angeblich standen die Menschen Schlange um teilzunehmen. Privatsphäre im öffentlichen Raum hat jetzt also ein Preisschild, sie ist erschreckend günstig.
Gestern hat Apple nicht nur ein paar „me too“ Entwicklungen wie z.B. den HomePod Lautsprecher vorgestellt. Es wurde auch eine Homage an die App Entwickler gezeigt, die tagein tagaus dafür sorgen, dass das App-Universe von Apple funktioniert und echten Mehrwert erbringt. Eine lustige Überzeichnung der Wichtigkeit von Apps für das iOS Öko-System:
Dieser Clip lässt nur irgendwie außer Acht, dass selbst beim Ausfall des iOS Öko-Systems immer noch 84% aller Smartphones durchaus funktionsfähig wären, da sie auf Android laufen. Ja, Apple hat anscheinen nur noch ca. 14% Marktanteil. Benehmen sich aber, als gäbe es nichts anderes.
Die Hacker von WannaCry wurden vermutlich selbst vom Erfolg überrascht, denn sie forderten nur 300 Dollar Lösegeld in Bitcoins. Bislang wurden nur 31.000 Dollar überwiesen, eine lächerlich kleine Summe für den Schaden, der angerichtet wurde.
Wer kann im Jahr 2017 also noch daran zweifeln, dass IT Security eines der wichtigsten Themen für Unternehmen und Politik ist?
Mittlerweile sind über 200.000 Menschen in 150 Ländern davon betroffen. Weitere Wellen werden morgen früh erwartet, wenn sich Millionen Arbeitnehmer weltweit nach dem Wochenende zum ersten Mal wieder einloggen. Zudem werden neue Attacken mit Varianten ohne Kill-Switch erwartet. Die nächste Woche kann spannend werden.
Manche mögen es bemerkt haben: hier auf Netzfischer erscheinen plötzlich die Inhalte meines anderen Blogs: web-jungle.com.
Der Grund ist ganz einfach und gleichzeitig sehr ärgerlich: im Rahmen einer Servermigration wurden die Daten vom ehemaligen Netzfischer Blog nicht korrekt auf den neuen Server migriert. Heisst: Die Inhalte vom Netzfischer Blog sind unwiderruflich verloren.
Da ich seit einiger Zeit bereits darüber nachdenke, wie ich aus der Nummer herauskomme, zwei Blogs pflegen zu müssen, ist dies eine nicht gewollte, ärgerliche aber auch befreiende Lösung.
Schlimmer wäre es übrigens gewesen, wenn die Web Jungle Inhalte verloren gegangen wären. Denn im Gegensatz zum Netzfischer Blog, wo ich ein wildes Sammelsurium an unterschiedlichsten Inhalten hatte, sind die Web Jungle Posts über viele Jahre sehr fokussiert auf digitales Marketing gewesen. Die Inhalte spiegeln somit zumindest teilweise wider, was ich an Cases und Trends interessant fand.
Somit gibt es jetzt also nur noch ein Blog. Willkommen bei Netzfischer.de – ein Blog über Netzkultur, digitales Marketing und was mich sonst noch so interessiert 🙂
Die Social Media News Highlights aus 2016 gibt es jetzt in einer Infografik der Agentur Adaptly.
Streng genommen sind vieles keine großartigen News. Wen interessiert es schon, dass Instagram im Februar 200.000 Werbetreibende aufweisen konnte oder Pinterest im April den ersten Präsidenten angestellt hat?
Andere Dinge sind meiner Meinung nach durchaus erwähnenswert:
Live Video wird im Facebook News Feed priorisiert (März) und Instagram hat jetzt auch Live Video (seit Dezember).
Twitter debütierte Livestreaming während des Wimbledon Tennis Turniers im Juli und livestreamt die NFL Football Spiele jeden Donnerstag.
Instagram hat jetzt auch Stories – und einen Feed, der wie bei Facebook durch einen Algorithmus gesteuert wird. Ersteres ist schön, zweites eher lästig.
Auf Instagram kann man jetzt durch Produkt-Tags und „Shop Now“-Links einkaufen. (Ob das auch in Deutschland rechtlich korrekt umgesetzt werden wird?
Und – last und auch least – wer solch eine Infografik baut, kann sich natürlich auch selbst verewigen. Adaptly war im Februar zum Beispiel der größte Spender für Twitter Ads während der Superbowl und hat Pilotprojekte mit Snapchat und Hootsuite durchgeführt.
Obwohl mir das Video ebenfalls gefällt, hinterlässt es bei mir dennoch gemischte Gefühle. Zum einen macht es in meinen Augen viel richtig. Werbung will muss immer mehr unterhalten. Das leistet dieses Video ohne Frage. Es erzeugt sehr viel Aufmerksamkeit.
Andererseits wird ein bestehendes Features des Autos mit Kunstmitteln übertrieben dargestellt. Auch das ist nichts neues. Kennt man schon vom Epic Split (Volvo mit Van Damme). Es häuft sich aber, habe ich das Gefühl. Eine Verzerrung der Wirklichkeit um zu unterhalten. Was das Auto wirklich kann, muss der Nutzer dann selbst herausfinden. Und wird zwangsläufig enttäuscht werden. Ist das wirklich richtig? Oder ist „richtig“ egal, solange ausreichend Aufmerksamkeit erzeugt wird?