Die Danke Million. Eine echte „Talk of Town“ Idee.

Wer kennt es nicht. Der Kunde möchte eine Kampagne, die „Talk of Town“ Potential hat. Was Virales, über das alle begeistert sprechen und schreiben. Aber das Produkt hat keine nennenswerte Differenzierung und soll, auf gar keinen Fall, verändert oder angefasst werden.

Die Agentur Überground hat nun eine Idee entwickelt, die dieses „Talk of Town“ Potential hat, das Produkt noch interessanter macht, ohne es zu verändern. So ungefähr, wie wenn man beim Kauf eines Bierkastens einen Flaschenöffner dazubekommt.

Es ist: eine Million Euro zusätzlich beim Gewinn des Jackpost. Als „Dankes-Million“ aber nicht für den Gewinner selbst, sondern für jemanden, den der Teilnehmer im Vorfeld nominieren muss. Der Insight dahinter: viele, die einen Lotto-Jackpot gewinnen, machen sich danach darüber Gedanken, wem Sie etwas davon abgeben sollten, was den eigenen Gewinn mindert. Bei Tipp24 ist die Million für die Eltern, Geschwister oder besten Freunde gleich mit dabei.

Natürlich ist das Risiko nicht besonders groß. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet ein Teilnehmer dieser Aktion den Jackpot gewinnt? Außerdem kann man sich gegen solche „Schadensfälle“ heutzutage versichern lassen.

Der Film, der natürlich dazu gemacht wurde, erinnert mich stark an „The Big Lebowski“. Soll vermutlich so sein.

 

 

Eine großartige Zeit, in der Werbung zu arbeiten.


WorldOfAdvertising

 

George Prest arbeitet in einer Werbeagentur, die bereits gezeigt hat, wie man Markenkommunikation heutzutage verstehen muss: R/GA.

Die Agentur hat mit Nike zusammen das Fuelband entwickelt. Was übrigens wenige wissen: die Idee für das Fuelband kam von Nike selbst, R/GA hat „nur“ die User Experience entwickelt. Was dennoch erstaunt: Nike hat sich für diese Tätigkeit an eine Werbeagentur gewendet hat, nicht an ein IT Unternehmen. Aber das nur nebenbei.

George Prest hat im Guardian einen Artikel mit dem Titel „There’s never been a better time to work in advertising“ verfasst. Subtext: „Digital has given advertisers and creatives the chance to make a difference. It’s worth celebrating“

So schreibt Prest zum Beispiel:

The range of solutions available to us, the ability to make stuff for people, improve lives and change the world, all in the name of brands, means that this is the most exciting time there’s ever been to be in this industry. It’s not simple. It requires a breadth of creativity. It forces you to never stop learning. But it’s fun and it’s philosophically much more satisfying than chucking messages at people.

Bedeutet: die alten Zeiten der unterbrechenden, Absender-orientierten Werbung sind vorbei.

So the flim-flam that we used to peddle to people in the name of marketing doesn’t stand up any more. People can easily get to the real story about a brand or product with two clicks of a mouse.

Das wissen wir bereits. Marken müssen sich verändern:

 …they’ve had to start to stand for something, play a role in people’s lives and find a shared purpose with the people that they serve.

Werbung, oder besser Marken Kommunikation, muss sich verändern. Eine echte Rolle im Leben der Verbraucher spielen, transparent, mit Mehrwert, irgendetwas, das das Leben der Menschen verbessert – oder zumindest mit mehr Spaß versieht.

Advertising is now an industry that can make the world a better place in lots of different ways that go far beyond entertaining people on a Saturday night on ITV. … There has never been a better time to work in advertising. The remit of our industry is broader than it has ever been and brilliantly we can make a difference. We can make a difference to people, to our clients and their bottom lines (and prove it) and, most of all, we can make a difference to ourselves.

Bei meinem Arbeitgeber DDB Tribal propagieren wir diese Haltung seit einiger Zeit mit der Philosophie der „Social Creativity – gute Ideen müssen Menschen mit Marken und untereinander verbinden“, und dabei einen Mehrwert leisten, inspirieren, begeistern. (Siehe hierzu auch die Social Creativity Reports, bei denen ich einer der Autoren war.)

 

So sehr ich also diese Begeisterung teile, zweifele ich dennoch ein wenig daran, dass die Werbebranche in Deutschland bereits ausreichend im digitalen Raum zu Hause ist, um solch einer Begeisterung auch echte Projekte folgen zu lassen. Und das nicht nur auf Seite der Agenturen!

Denn es braucht, wie Prest andeutet, ein starkes Umdenken. Wir brauchen:

  • Ideen, die nicht nur Jurys bei Awards Shows begeistern, sondern auch Menschen in ihrem Alltag.
  • Kreationen, die wirklichen Mehrwert leisten und Begeisterung auslösen, sodass sie ohne viel gekaufte Aufmerksamkeit, sprich Media, von selbst in den Markt finden.
  • Kommunikation, die nicht nur in Kampagnen stattfindet – denn so lebt kein Mensch. Budgets, Ressourcen und Themen müssen oftmals längerfristig Bestand haben, als nur für den Zeitraum einer einzelnen Kampagne.
  • Fürstentümer-übergreifende Projekt-Teams. Denn viele – gerade technikorientierte – Kommunikationslösungen sind zu komplex, als dass sie von einem einzelnen kleinen Agentur- und Kundenteam umsetzbar wären.
  • Agenturen, die partnerschaftlich zusammenarbeiten und ihre jeweilige Expertise einbringen um große Projekte gemeinsam für einen Kunden zu stemmen.
  • Kommunikationsprofis, die Technologie als Chance und nicht nur als nerviges, komplexes Nerd-Gedöns begreifen.
  • Und vor allem die Bereitschaft, sich mit dem auseinanderzusetzen, was Kunden wirklich wollen und brauchen – und nicht Kommunikation zu entwickeln, die nur aus der eigenen Perspektive sinnvoll ist.

Dass es in diese Richtung gehen wird bezweifelt heutzutage vermutlich kein ernstzunehmender Agenturchef. Aber ich glaube, wir sind hier in Deutschland noch etwas weiter davon entfernt, als George Prest in Großbritannien.

Ich freue mich dennoch auf diese Zukunft!

 

 

 

Social Media Statistiken der Fortune 100 Unternehmen.

Es gibt neue Statistiken zur Präsenz der Fortune 100 Unternehmen im Social Web. Die folgende Studie wurde von Burson-Marsteller zeigt den Status Quo für die wichtigsten Social Media Plattformen:

Burson-Marsteller Global Social Media Check-Up 2012 from Burson-Marsteller

 

Einige bemerkenswerte Punkte neben der Tatsache, dass natürlich alles sehr viel mehr geworden ist, egal was:

  • Twitter ist mit 82% immer noch die populärste Plattform bei internationalen Marken
  • Fas die Hälfte der befragten Unternehmen haben ein G+ Account, ein Viertel haben ein Pinterest Board, drei viertel haben eine Facebook Präsenz.
  • 79% der Marken-Twitterprofile treten per ReTweet und @-Mention in den Dialog mit der Zielgruppe (was machen bloss die anderen?).
  • 70% der Facebook Page beantworten Kommentare auf der Wall und Timeline (dito)
  • Die Präsenzen sind sehr viel fragmentierter – die meisten Firmen haben mehr Präsenzen je Plattform als früher.

(via digitalbuzz)

 

 

Move On – ein Road Movie der Deutschen Telekom.

Vor ca. 1,5 Jahren zeigte die Telekom zusammen mit Thomas D, wie ganz Deutschland gemeinsam ein Musikvideo gestalten kann.

Jetzt geht die Telekom einen Schritt weiter. Mit Move On, einem Film von Asger Leth mit James Bond Bösewicht Mads Mikkelsen, produziert die Telekom einen „User Inspired Road Movie“ in 8 Ländern quer durch Europa. Und jeder kann auf der Move On Website etwas zum Film beitragen.

 

Move On ist ein spektakuläres Roadmovie und ein Agententhriller mit starkem Drehbuch und toller Besetzung. Gewinne eine Filmrolle und sei beim Dreh in Berlin dabei. Oder wähle eine von vielen anderen Möglichkeiten, bei Move On mitzuwirken. Komponiere ein Musikstück, lasse dein Haustier als Co-Star glänzen und vieles mehr. Wenn es dein Beitrag schafft, kannst du Move On auf der Premiere in Berlin erleben! Und natürlich wird der Film auch hier und auf Telekom Entertain gezeigt.

 

Natürlich gibt es einen Trailer, der die User dazu auffordert mitzumachen, der in ähnlicher Form auch im TV lief:

 

 

Die Aufgaben sind unterschiedlich anspruchsvoll. Teilweise reicht es, ein Bild hochzuladen, teils ist echte schauspielerische oder athletische Leistung gefordert.

 

 

Einige der Aufgaben sind bereits abgeschlossen, viele sind aber noch bis zum 30. Juli zum Mitmachen geöffnet. Es lohnt sich, denn Gewinner, die eine Filmrolle spielen werden, werden zum Set eingeladen und können den Dreh live miterleben.

Der Dreh hat bereits begonnen, die ersten Gewinner waren bereits in Holland am Set. Kitty de la Beche ist als Move On Reporterin unterwegs, hier sind ihre Impressionen vom Dreh in Rotterdam und Amsterdam:

 

 

(Zusätzlich twittert und „instagramt“ Kitty vom Set.)

Holland war erst der erste Drehort, danach ging es nach Wien. Ab morgen ist das Team in der Slovakai, und vor dort aus geht es durch weitere 5 Länder in Ost- und Mitteleuropa.

Weitere Videos gibt es bei YouTube, regelmäßige News vom Dreh des Road Movies gibt es auf der Move On Website.

 

(Im Sinne der Transparenz und weil es sehr auffällig ist, dass ich hier für ein Projekt Werbung mache: dieser Case ist von DDB Tribal, ich bin Teil des Projektteams.)

 

Carsberg UEFA Video + Advergame

Carlsberg hat sich ein schönes Video für die UEFA ausgedacht. In dem Video wird die Fan Academy der Englischen Nationalmannschaft gezeigt:

Der gesamte YouTube Channel von Carlsberg UK dreht sich um diese Fan Academy, im Header wird auf die Academy Microsite verlinkt. Nach Facebook Login gibt es erst ein kleines Intro Video, in dem nach altbekannter Manier Fotos, etc. aus dem eigenen Facebook Profil gezeigt werden.

Carlsberg Fan Academy

Auch die Fotos einiger Freunde erscheinen, sowie einige andere Informationen aus dem Facebook Profil.

Carlsberg Fan Academy

Man wird aufgefordert, seine Handy Nummer einzutippen – angeblich erhält man dann einen echten Telefonanruf. Leider kann ich das hier in Deutschland nicht testen…

Carlsberg Fan Academy

Danach kann man kleinere Browsergame Challenges lösen, um im Ranking aufzusteigen. Zum Beispiel gibt es ein Torwand schiessen:

Carlsberg Fan Academy

 

Nett gemachte Kampagne, alles in allem. Wirkt jedoch wie eine Ansammlung aufgewärmter Effekte, die man irgendwann schon mal gesehen hat. Da ist das Video noch am interessantesten.